Ein Freeroll Turnier ist ein Turnier ohne Startgebühr. Der Ausdruck kommt aus den frühen 50er Jahren aus Las Vegas. Hier konnten Kunden von Casinos ein Freispiel an einer Slotmaschine Spielen- ein sogenannten „free roll“. Dieser Ausdruck hat sich dann als allgemeiner Terminus für kostenlose Glückspielrunden etabliert.
Im Onlinepoker sind solche Freerolls strenggenommen keine kostenlosen Spiele, weil man Einladungen für solche Turniere nur bekommt, wenn man an anderer Stelle schon mal Geld an den Anbieter gezahlt hat. Für Onlinepoker Freerolls ist es oft typisch, dass man Punkte einsetzen muss, um am Turnier teilnehmen zu können. Diese Punkte bekommt man durch regelmäßiges Spielen oder durch Gewinnen bestimmter Turniere. Freeroll-Turniere sind sehr beliebt, da man mit kleinem oder gar keinem Einsatz große Preise abräumen kann. Oft werben die Onlinecasinos genau mit diesem Fakt, dass man praktisch ohne Einsatz von Geld um einen großen Jackpot spielen kann. Oft werden bei solchen Freerolls auch andere Preise angeboten, wie zum Beispiel Einladungen zu anderen Turnieren, die sowohl online als auch live stattfinden können. Eigentlich ist also ein Pokerturnier ohne Startgebühr immer ein Freeroll Turnier. Also auch Show-Turniere bei denen bekannte Pokerspieler gegeneinander antreten.
Freeroll Turniere sind für Spieler eine willkommene Abwechslung zu dem normalen Spielbetrieb. Da hier kein Einsatz gezahlt wurde, wird oft nicht so ernsthaft gespielt wie bei anderen großen Turnieren. Das gilt allerdings nicht für alle Freeroll-Turniere. Wenn es zum Beispiel um einen Startplatz bei einem bekannten Pokerturnier geht, ist es im Gegenteil sogar ehr ein Turnier mit hohen professionellen Anforderungen, bei dem jede Hand wichtig ist. Die vielen kleinen Freerolls ziehen ehr Spieler an die nebenbei spielen und das als Bonus ansehen. So werden oft auch schwache Hände gespielt, die man normalerweise nicht spielen würde. Das wird gerne kritisiert, weil es den Wettbewerb verzerrt und der Spielmodus anders ist als gewohnt. Mit ein bisschen Erfahrung kann man sich aber darauf einstellen und diese „loose“ Spielweise der Mitspieler zu seinem eigenen Vorteil nutzen. Ein weiterer Kritikpunkt an solchen Turnieren ist, dass es eine enorme Anzahl an Startteilnehmern gibt, und sich deswegen das Turnier ewig über mehrere Tage und Wochen hinziehen kann.
Wie schon erwähnt ist die Spielweise in solchen kostenlosen Turnieren anders. Gerade am Anfang setzen viele Spieler, die das Turnier nicht ernst nehmen viele Chips auf schlechte Hände. Erfahrene Spieler setzen deshalb auch oft bei den niedrigen Blinds am Anfang einfach aus und überlassen den Tisch den „wilden“ Anfängern. Wenn zu Beginn viele Spieler herausfliegen, weil man oft alle Chips auf schlechte Hände setzt lichtet sich das Teilnehmerfeld recht schnell und man kann einfacher in die Gewinnränge kommen. Deshalb spielen viele zu Beginn ehr „tight“, was bedeutet, dass sie wirklich nur sehr gute Hände spielen und normale Hände nicht gespielt werden. Sobald man in die Nähe der Gewinnränge kommt, sollte man auch aufpassen, dass man seine gute Platzierung nicht damit zerstört, dass man auf eine unsichere Hand setzt oder blufft. Man sollte sich an diesem Punkt darauf konzentrieren, seine Chips in den Gewinnrang zu retten und nicht an der „Bubble“ auszuscheiden. Die Bubble ist der Spielplatz, der als letzter nicht mehr in die Gewinnränge kommt.